Seit dem 23. März 2019 findet in Dortmund eine Ausstellung unter dem Titel „Alles nur geklaut? Die abenteuerlichen Wege des Wissens“ statt, an deren Organisation das ITM maßgeblich beteiligt war.
Anhand verschiedener aktueller und historischer Beispiele sollen Schaffung, Verbreitung und der Schutz von Wissen den Besuchern anschaulich näher gebracht werden. Die Ausstellung erstreckt sich über eine Fläche von 1000 Quadratmetern und beschäftigt sich mit den verschiedensten Aspekten unserer modernen Informationsgesellschaft. So werden von der Begründung des Wissens über die Verbreitung desselben bis hin zum Schutz von Wissen durch Patente und andere Rechtsinstrumente sämtliche Aspekte beleuchtet.
Dabei dient als Ausgangspunkt solches Wissen, das widerrechtlich durch Spionage, Diebstahl oder Plagiat erlangt wurde. Die Ausstellung beschäftigt sich jedoch auch mit der Herkunft von Wissen und geht dazu sogar bis auf den Mythos von Prometheus zurück. Ferner wird auch die Vermittlung durch Gelehrte und Experten aufgegriffen. In einem weiteren Abschnitt der Ausstellung wird das ambivalente Verhältnis von Wissen und Moral dargestellt.
Wissen hat in der heutigen Gesellschaft einen enormen monetären Wert, weshalb auch Möglichkeiten des Schutzes, etwa durch Patente, näher beleuchtet werden. Zuletzt beschäftigt sich die Ausstellung mit einem Konflikt, der gerade in Zeiten der Digitalisierung immer mehr in den Fokus rückt. Durch die heutigen technischen Möglichkeiten, die ein Sammeln von Daten in kaum vorstellbaren Ausmaßen ermöglichen, entsteht ein zunehmendes Spannungsverhältnis zwischen der Freiheit des Einzelnen, der Sicherheit der Allgemeinheit und dem Recht auf Privatsphäre.
All diese Themen sind auch in rechtlicher Hinsicht höchst komplex, weshalb das ITM an der Ausstellung tatkräftig mitwirkte und dem LWL bei sämtlichen Fragen, die sich im Rahmen der Vorbereitung ergaben, zur Seite stand. Darüber hinaus war Prof. Dr. Thomas Hoeren im wissenschaftlichen Beirat der Ausstellung tätig und diente als Ansprechpartner bei rechtlichen Problemstellungen. Der wissenschaftliche Beirat setzt sich aus bundesweit renommierten Fachleuten aus Wissenschaft, Kunst und Medien zusammen und unterstützte das Projekt stets mit innovativen Impulsen.
Im Ausstellungskatalog findet sich außerdem ein Beitrag von Prof. Hoeren und Herrn Jan Brandenburg (ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter des ITM), der sich unter dem Titel „Wissen regeln – Marken und andere Schutzrechte“ mit dem Schutz von Wissen durch Marken, Patente und andere Schutzrechte befasst. Am 26. März 2019 hielt Herr Brandenburg dazu im Rahmen der Ausstellung einen Vortrag, in dem er sich näher dieser Thematik widmete und auch für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung stand.
Die Ausstellung findet vom 23. März bis zum 13. Oktober 2019 im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund statt.