Am 11. Dezember fand am Institut für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht (ITM) in Münster das Kickoff-Meeting des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten interdisziplinären Projekts „GOAL – Governance von und durch Algorithmen“ statt. Dabei gingen die Vertreter der verschiedenen Partneruniversitäten auf ihre Rolle im Projekt ein und präsentierten die verschiedenen Blickwinkel und Ansätze ihrer Fachrichtung zu dem Thema.
Zunächst erläuterten Prof. Dr. Hoeren, Verena Vogt, Johannes Kevekordes und Yannik Borutta vom ITM den Hintergrund des Projekts. Der zunehmende Einsatz von Algorithmen sorge für Chancen, stelle die Gesellschaft aber auch vor Herausforderungen. Ziel des Projekts sei daher insbesondere die Identifikation von Handlungserfordernissen und Entwicklung von Handlungsoptionen für den Umgang mit Algorithmen. Das ITM nehme insbesondere die Rolle als Projektkoordinator ein und befasse sich mit den rechtlichen Fragestellungen.
Im Anschluss trug Prof. Dr. Ingrid Schneider von der Universität Hamburg vor, dass ihre Hauptaufgabe die Erarbeitung der ethischen und politischen Herausforderungen sei. Sie betonte, dass es aus einer ethischen Perspektive entscheidend sei, Werte im Umgang mit Algorithmen klar zu definieren und das Verhältnis der Werte zueinander festzulegen.
Prof. Dr. Katherina Zweig von der Technischen Universität Kaiserslautern erläuterte die grundlegenden technischen Begrifflichkeiten, da im allgemeinen Sprachgebrauch viel Verwirrung herrsche. Auch stellte sie aktuelle Phänomene vor, die bei der Implementierung algorithmischer Systeme auftreten.
Dr. Christina Timko und Nicholas Schmidt von der Ruhr-Universität Bochum stellten insbesondere die Idee der Durchführung einer Fallstudie anhand einer Newsfeed-App vor, die zum Ziel hat, durch verhaltenssteuernde Elemente die Interaktion zu erhöhen. Sie zeigte auch einen ersten Designentwurf der App.
Dr. Carsten Orwat zeigte auf, dass bei Vorliegen von Wertekollisionen die Interessenabwägungen häufig den Verwendern algorithmischer Systeme überlassen werden. Dies muss bei der Ausarbeitung neuer Governanceoptionen Berücksichtigung finden.
Am Nachmittag wurden noch vielfältige organisatorische Fragen geklärt, unter anderem rund um die geplante Summer School, welche im Sommer 2020 als mehrtägige Veranstaltung geplant ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich alle Partner auf ein spannendes Projekt und die intensive Zusammenarbeit freuen, aus welcher sich alle Fachbereiche einen deutlichen Vorteil bei der Erarbeitung des komplexen Forschungsthemas erhoffen.