Erfolgreicher Vortrag zum Thema „Fremdpersonal-Compliance bei agilen Projekten“

Am 15.11.2022 hat Herr Dr. Yannick Bähr einen spannenden und informativen Vortrag zu seinem Dissertationsthema „Fremdpersonal-Compliance bei agilen Projekten“ gehalten.

In seinem Vortrag standen die Neuerungen, die ein globalisiertes und arbeitsteiliges Wirtschaftsleben mit sich bringt, im Vordergrund. Denn vermehrt werden traditionelle und zumeist starre Projektmethoden zunehmend – nicht nur in der IT – durch flexiblere, agile Formen (insb. Scrum) ersetzt.

Zunächst legte Herr Dr. Bähr den Grundstein, indem er darstellte, was überhaupt agile Arbeitsmethoden sind und wieso sich Unternehmen für eine solche Art der Arbeitsführung entscheiden. Kennzeichnend für die agilen Formen des Projektmanagements ist eine intensive Zusammenarbeit, eine weitreichende Weisungsfreiheit sowie eine Entgrenzung der Arbeit. Das Ziel, welches mit solchen Methoden verfolgt wird, ist die Erreichung einer kürzeren Reaktionszeit und einer größeren Flexibilität des Unternehmens, so dass letztlich geringere Kosten entstehen als bei einer regulären Arbeitsweise.


Im Anschluss an die sehr anschauliche Einführung wurden die Herausforderungen und Haftungsrisiken des Fremdpersonaleinsatz besprochen. Dabei lag der Fokus auf dem Compliance Risiko des Fremdpersonaleinsatzes. Den Aufhänger bildete dabei die Gefahr der Scheinselbstständigkeit und illegalen Arbeitnehmerüberlassung, welche für Unternehmen besteht, wenn sie sich der agilen Arbeitsmethoden bedienen. Der Vortragende stellte dabei Kriterien vor, anhand derer eine Abgrenzung zum rechtskonformen Fremdpersonaleinsatz vorgenommen werden kann. Zu diesen Kriterien zählt es die wirtschaftliche Abhängigkeit des Externen zu vermeiden und darauf zu achten, keine arbeitsbezogenen Weisungen zu erteilen sowie Externe nicht wie einen Internen in die betrieblichen Abläufe zu integrieren.
Abschließend zeigte Herr Dr. Bähr dann Handlungsoptionen auf, die im Rahmen der Compliance ergriffen werden können, um die Gefahr der Scheinselbstständigkeit sowie der illegalen Arbeitnehmerüberlassung für die Unternehmen zu verringern und einen rechtskonformen Fremdpersonaleinsatz zu ermöglichen. Ein Fokus lag auch in der Verringerung des Haftungsrisikos bei der gerade aufgrund der Coronapandemie verstärkt vorkommenden Heimarbeit.

Im Anschluss an den Vortrag fand noch eine Diskussionsrunde statt, bei der die Teilnehmenden Fragen an den Vortragenden stellen und ihre eignen Gedanken zum Thema darbieten konnten.

Das ITM bedankt sich bei Herrn Dr. Bähr für diesen anregenden und höchst aktuellen Vortrag. Den Zuhörenden wurde ein sehr interessanter Einblick in die Welt des agilen Arbeitens vermittelt.

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