Art law clinics worldwide

Gestern kam es zum historischen Treffen zwischen Vertretern verschiedener Kunstrechtskliniken aus aller Welt, darunter Deutschland, Georgien, Südafrika und Österreich. Die von Nikolaus Forgo von der Universität Wien moderierte Videocastunterhaltung behandelt die Geschichte, aktuelle Aktivitäten, Herausforderungen und Zukunft dieser Kliniken.

Siehe https://www.youtube.com/watch?v=lkdQ5I9S5xg&t=1990s

Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse aus der Diskussion:

  • Gründung und Geschichte: Das Konzept der Kunstrechtskliniken wurde an der Kunstakademie Münster in Deutschland von Thomas Hoeren nach einem Vorfall mit Künstlern und einer Markenrechtsverletzung ins Leben gerufen [04:47]. Die Idee war, das Modell der „Rechtsklinik” auf das Kunstrecht zu übertragen und Kunststudenten in Fragen wie Kunstverkauf, Finanzierung und Sozialversicherung rechtlich zu unterstützen [07:04]. Dieses Konzept wurde später international auf Universitäten in Stellenbosch, Georgia und Wien ausgeweitet [09:12].
  • Aktivitäten und Arbeitsweise: Jede Klinik hat ihren eigenen Ansatz, aber alle verfolgen gemeinsame Ziele.
    • Münster: Jurastudenten unterstützen Kunststudenten, erstellen Fallberichte, haben einen Beirat aus Anwälten, veröffentlichen Bücher und halten Vortragsreihen [08:15].
    • Stellenbosch: Ursprünglich auf die Erstellung einer Broschüre zum Urheberrecht ausgerichtet, hat sich die Klinik zu einer Gesellschaft mit über 80 Mitgliedern entwickelt [12:34]. Sie legt den Schwerpunkt auf Bildung durch einen Blog, soziale Medien und Vorträge in Zusammenarbeit mit Anwaltskanzleien [16:54, 18:25].
    • Georgien: Es wurden ein Zentrum für Kunstrecht und ein Institut für zeitgenössisches Privatrecht gegründet [21:09]. Derzeit werden Studenten rekrutiert, Richtlinien und Bücher zum georgischen Kunstrecht entwickelt und die Eröffnung der Klinik ist in Planung [23:18].
    • Wien: Diese studentische Organisation bietet einen Einführungskurs zum Recht des geistigen Eigentums und verwandten Themen an [26:10]. Außerdem unterhält sie einen Blog und organisiert Veranstaltungen, um jungen Künstlern und Studenten näher zu kommen [27:13, 31:45].
  • Gemeinsame Herausforderungen und Zukunftsaussichten:
    • Gemeinsame Hürden: Ein wiederkehrendes Thema ist die Herausforderung, eine stabile Finanzierung zu sichern. Einige Kliniken erhalten zwar Mittel von Universitäten oder Kunstakademien, doch für eine nachhaltige Finanzierung ist mehr erforderlich [33:02]. Eine weitere Herausforderung ist die Zurückhaltung einiger Akteure der Kunstbranche, diese Kliniken anzunehmen, da sie sie entweder als Verunsicherung für Künstler oder als Konkurrenz betrachten [34:42].
    • Zukünftige Chancen: Die Vertreter sehen im digitalen Zeitalter mit seiner wachsenden Nachfrage nach Wissen und Informationen erhebliche Chancen [37:14]. Sie sehen auch Potenzial in der Zusammenarbeit mit Kanzleien für Urheberrecht zu Bildungszwecken und zur Finanzierung [38:12]. Das ultimative Ziel vieler dieser Kliniken ist es, selbstständig zu werden und einen nachhaltigen Einfluss auf die juristische Ausbildung zu nehmen [41:44].

Das Video schließt mit der Aufforderung an alle, die mehr erfahren oder eine eigene Kunstrechtsklinik gründen möchten, sich an die bestehenden Kliniken zu wenden, um Beratung und Unterstützung zu erhalten [44:02].