“Beautiful Japan” – so titulierte der 26 Jahre alte Satoshi Uematsu sein Attentat in Japan, mit dem er 19 Menschen mit Einschränkungen umbrachte. Noch Jahre nach diesem Mordanschlag kennt man in Japan den Namen des Täters, aber nicht den der Opfer. Im Süden Japans besteht seit Jahren eine Kooperative, die sich der verachtenden Namenslosigkeit von Menschen mit Einschränkungen in der japanischen Gesellschaft annimmt. Während meines von der japanischen Regierung finanzierten Fotostipendiums lernte ich Muka (Kein Name) kennen und schätzen, wo Menschen mit Einschränkungen malen, musizieren, Holzobjekte gestalten, sticken, Computerdegn entwerfen – und als Menschen mit einem Namen, ihren spezifischen Begabungen und Talenten ernst genommen werden. Daraus entstand auch eine Fotoausstellung, die sehr erfolgreich an verschiedenen Orten in Japan gezeigt wurde – und jetzt erstmals in Europa zu sehen ist. Prof. Dr. Thomas Hoeren ist Direktor des Instituts für Medienrecht (ITM) der Universität Münster (Deutschland) und Projektfotograf mit Ausstellungen u.a. in Berlin, Frankfurt, Island und Japan (https://www.itm.nrw/wp-content/uploads/Poster-Beautiful-Japan-Email-scaled.jpg