Technik trifft Recht in Münster: „Blockchain – Chancen, Recht und Regulierung“

Gemeinsam veranstalteten die RWTÜV Stiftung und das ITM am 7. November 2017 das Symposium „Blockchain: Chancen, Recht und Regulierung“ im Erbdrostenhof in Münster. Mit der Tagung wurde das 10-jährige Jubiläum der RWTÜV-Stiftung begangen. Vor über 180 Gästen sprachen Experten aus verschiedenen Fachgebieten zur aktuellen und vor allem künftigen Rolle der Blockchain Technologie im Recht, in der Wirtschaft und in der Gesellschaft.

Nach der Begrüßung durch Herrn Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob, Vorstandsvorsitzenden der RWTÜV-Stiftung eröffnete Herr Prof. Dr. Dr. (h. c.) Michael Quante, Prorektor Universität Münster, in einem Grußwort eine philosophische Perspektive auf die neue Technologie. Herr Prof. Dr. Wolfgang Prinz, stellvertretender Institutsdirektor am Fraunhofer Institut und Lehrstuhlinhaber an der RWTH Aachen, erläuterte die technischen Grundlagen der Blockchain Technologie, bevor Prof. Dr. Nikolas Guggenberger, RWTÜV-Juniorprofessor am ITM, die rechtlichen Grundlagen in den Blick nahm. Herr Prof. Dr. Carsten Schuck, Universität Münster, behandelte in seiner Präsentation die Herausforderung der Kryptographie durch Quanten Computer. Herr Prof. Dr. Boris P. Paal, M.Jur. (Oxford), Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg und Direktor des Instituts für Informations- und Medienrecht erörterte das disruptive Potential der Technologie für das Gesellschaftsrecht. Den Vormittag schlossen Frau Dr. Nina Siedler und Herr Marco Müller-ter Jung, LL.M., Partner der Kanzlei DWF, ab mit einer Präsentation zu neuen Mobilitätskonzepten und dem Einsatz von Blockchain Technologie beim autonomen Fahren.

Den Nachmittag eröffnete Frau Prof. Dr. Mary-Rose McGuire, LL.M., Lehrstuhlinhaberin an der Universität Osnabrück und Direktorin des Centrums für Unternehmensrecht, mit einem Vortrag zu Immaterialgüterrechten an Blockchain-Technologie und den darauf aufbauenden Anwendungen. Prof. Jean-Louis Schiltz, Universität Luxembourg und Partner der Anwaltskanzlei Schiltz & Schiltz, befasste sich mit Initial Coin Offerings (ICOs) und erläuterte die Rechtslage auf europäischer und globaler Ebene. Jakob von Weizsäcker, MdEP, diskutierte den Ansatz der europäischen Institutionen zu virtuellen Währungen und ging auf regulatorische Herausforderungen ein. Patrick Murck, Fellow des Berkman Center der Harvard Law School und Special Counsel der Kanzlei Cooley, referierte zu Rechtslage rund um Smart Contracts in den USA und ging dabei auf die aktuelle Entscheidung der SEC ein. Geschlossen wurde das Symposium mit einem Beitrag von Dirk Kretzschmar, Geschäftsgebietsleiter IT der TÜV Informationstechnik GmbH, zu konkreten Geschäftsmodellen und Einsatzmöglichkeiten der Blockchain Technologie im Unternehmen. Die spannende Tagung endete mit einer Frage aus dem Publikum nach dem Termin einer weiteren Auflage.

 

Ganz herzlichen Dank an die RWTÜV Stiftung, die diese Tagung ermöglicht hat, an alle Gäste und die eingeladenen Redner.