Ausstellung „Hände. Türkische ZuwanderInnen der ersten Generation und ihre Erinnerungen“ (zusammen mit Edzard Herlyn)
Exhibition „Hands – Turkish immigrants of the first generation and their memories“
Duisburg und andere Orte im Ruhrgebiet, Sommer 2011 – Sommer 2015
18. – 30. März 2013 Istanbul Kemerburgaz University (Istanbul)
Press: http://www.haberler.com/gocmenlerin-elleri-istanbul-kemerburgaz-4446050-haberi/
http://www.yenicikanlar.com.tr/gocmenlerin-elleri-fotograf-sergisi-3483
- Günay Yıldız (62 Jahre alt) aus Ankara kam 1965 nach Duisburg. Sie arbeitete in der Konfektionsabteilung einer Schokoladenfabrik. Sie hat ein Bild aus der Heimat mitgebracht, nämlich ein Bild ihres Mannes in der Türkei. Auf der Rückseite befindet sich eine Zeichnung des Sohnes, der den geliebten Vater durchgepaust hat.
- Hidayet Sürgit (55 Jahre alt) aus Rize am Schwarzen Meer kam 1971 als junges Mädchen nach Duisburg. Sie arbeitete in einer Obstfabrik und als Krankenpflegerin. Als sie die Türkei verließ, bekam sie von ihrer Schwester ein Geschenk, eine Schallplatte des türkischen Sängers Yıldız Tezcan: Gurbet yolu gariplerin yoludur – der Weg in die Fremde ist der Weg der Elenden.
- Yazgülü Karaman aus Tunceli (61 Jahre alt) kam 1974 nach Duisburg. Sie arbeitete lange Zeit in der Küche und ist heute bei der Stadt Duisburg tätig. Selbstgestrickt hat sie eine traditionelle Kopfbedeckung, die sie an ihre Jugend in Hochanatolien erinnert.
- Kazım Arslan (69 Jahre alt) aus Elazığ kam 1969 nach Duisburg. Er arbeitete viele Jahre als Rangierer und Schweißer im Eisenbahnbereich von Thyssen Krupp. An seine ost-anatolische Heimat erinnert ihn die alte Laute, die er seit Kindertagen gespielt hat (sog. Cura).
- Meliha Görmen (63 Jahre alt) aus Amasya (Schwarzmeerküste) kam 1973 nach Duisburg. Sie arbeitete als Reinigungskraft zum Beispiel am Flughäfen oder bei der Bayer AG. Sie hat eine alte Schale mitgebracht.
- Melek Altunbaş (60 Jahre alt) aus Divriği kam 1971 nach Duisburg. Sie ist Hausfrau und hat als Erinnerung an ihre Familie und ihre Kindheit in der zentralanatolischen Heimat einen Wandteppich (Kilim) mitgebracht.
- Rıza Altunbaş (68 Jahre alt) kam 1969 aus Divriği (Zentralanatolien) nach Duisburg. Er war lange Zeit als Rangierer im Eisenbahnbereich von Thyssen Krupp tätig. Von seinem Vater geerbt hat er einen Milchtrichter und eine Kelle. Beides stammt aus dem Jahr 1945 und wurde von seinem Vater mit einfachsten Mitteln hergestellt.
- Safiye Kahraman (74 Jahre alt) aus Erzincan kam 1978 nach Duisburg. Zehn Jahre lang arbeitete sie als Arbeiterin in einer Futterfabrik; weitere zehn Jahre arbeitete sie als Küchenhelferin. Die Tasche hat sie selbst in ihrem ostanatolischen Dorf gestrickt und bei ihrer Auswanderung nach Deutschland mitgenommen.
- Sevgi Teyhani (59 Jahre alt) aus Istanbul kam als junge Frau 1972 über Stuttgart nach Duisburg und arbeitete in einer Bäckerei. Als ihre Oma vor vielen Jahren krank war, fuhr sie kurz in die Türkei zurück. Die Oma schenkte ihr damals ein Bündel; darin befand sich das alte Paar Überzieher.
- Fatma Arslan (63 Jahre alt) kam1970 nach Duisburg. Sie arbeitet heute als ABM-Kraft für die Entwicklungsgesellschaft Duisburg. Aus ihrem anatolischen Zuhause hat sie – neben einem selbstgestrickten Tuch – eine Spindel mitgebracht, die für das Spinnen von Wolle wichtig war.
- Zahide Murat (63 Jahre alt) aus Erzincan (Osttürkei) kam 1972 nach Duisburg. Die heute 63-jährige arbeitete als Arbeiterin in einer Metallfabrik. Mitgebracht hat sie Kupfergeschirr, das zum Reinigen der Hände genutzt wurde.
- Cemile Aydoğdu (57 Jahre alt) kam aus Bingöl (Ostanatolien) 1973 nach Duisburg. Sie arbeitete als Dönerköchin. Sie hat ein altes Radio aus der Heimat mitgebracht, das türkische Sender spielte. Wichtig für sie war vor allem die Erinnerung an die Familie, die vor allem mit Freude Radio Eriwan hörte.
- Dursun Murat (66 Jahre alt) aus Erzincan (Osttürkei) kam 1969 nach Duisburg. Murat arbeitete dort als Stahlarbeiter. Mitgebracht hat er eine Glocke sowie eine Schale. Die Schale erinnert an die Zeremonie, sich vor dem Essen die Hände zu reinigen. Die Glocke diente als Schutz zum Warmhalten von Speisen.
- Gülüzar Boğuş (56 Jahre alt) aus Erzincan (Ostanatolien) kam 1972 nach Duisburg. Sie hat eine 50 Jahre alte Decke aus der Türkei mitgebracht, die sie in der Schulzeit selbst erstellt hat.
- Gülüzar Yiğiter (64 Jahre alt) kam 1976 aus Denizli (Agäis) nach Duisburg. Sie arbeitete viele Jahre als Reinigungskraft. Die gelernte Friseurin hat ein Foto mitgebracht, auf dem sie links als junges Mädchen zu sehen ist. Rechts sieht man ihren Mann in Armeeuniform.
- Arif Görmen (69 Jahre alt) aus Amasya (Schwarzmeerregion) kam 1970 nach Duisburg-Walsum. Er arbeitete als Bergmann im Schacht Walsum. Mitgebracht hat er seinen alten Pass (1973) sowie seinen Personalausweis (aus dem Jahr 1976), die man immer mit sich herumtragen musste.